Planck

Planck
Plạnck,
 
1) Gottlieb, Jurist und nationalliberaler Politiker, * Göttingen 24. 6. 1824, ✝ ebenda 20. 5. 1910; seit 1867 Abgeordneter in Preußen und im Norddeutschen Bund, 1889 Honorarprofessor in Göttingen. Planck arbeitete 1871/72 am Entwurf der ZPO mit und war ab 1873 maßgeblich an der Schaffung des BGB beteiligt.
 
 2) Max Karl Ernst Ludwig, Physiker, * Kiel 23. 4. 1858, ✝ Göttingen 4. 10. 1947; promovierte im Alter von 21 Jahren in Berlin (»Ueber den 2. Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie«, 1879); 1885 wurde er Professor in Kiel, 1888 in Berlin (ab 1892 Ordinarius).
 
Im Lauf seiner Studien über die Entropie wandte sich Planck um 1894 der Wärmestrahlung zu. Dabei entdeckte er 1899 (noch in der Meinung, dass die wiensche Strahlungsformel zutreffend sei) eine neue Naturkonstante, das nach ihm benannte plancksche Wirkungsquantum. 1900 leitete er durch eine geniale Interpolation das richtige Gesetz der schwarzen Wärmestrahlung ab (plancksches Strahlungsgesetz). Der Entwicklung der Quantenmechanik durch W. Heisenberg, E. Schrödinger u. a. stand Planck, v. a. hinsichtlich ihrer erkenntnistheoretischen Folgerungen (Kopenhagener Deutung), eher zurückhaltend gegenüber. Insbesondere hielt Planck an der klassischen Vorstellung von Kausalität fest. Daneben bemühte er sich, seine religiösen Ansichten mit seinen physikalischen in Einklang zu bringen (»Religion und Naturwissenschaft«, 1938). Während Planck gegenüber der einsteinschen Lichtquantenhypothese lange skeptisch blieb, erkannte er sofort die Tragweite der 1905 begründeten speziellen Relativitätstheorie, deren rasche Durchsetzung in Deutschland v. a. sein Verdienst war. - 1918 erhielt Planck für seine Leistungen in der Entwicklung der Quantentheorie den Nobelpreis für Physik.
 
Planck lenkte als einer der vier ständigen Sekretäre (ab 1912) mehr als 25 Jahre die Geschicke der Preußischen Akademie der Wissenschaft, viele Jahre war er Vorsitzender der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und Mitherausgeber der »Annalen der Physik«. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft stiftete zu seinem 70. Geburtstag die Max-Planck-Medaille, deren erster Preisträger Planck selbst war. 1948 wurde die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft, deren Präsident Planck 1930-37 und 1945/46 gewesen war, in Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. umbenannt.
 
Ausgabe: Physikalische Abhandlungen und Vorträge, 3 Bände (1958).
 
 
H. Hartmann: M. P. als Mensch u. Denker (Basel 31953);
 H. Kretzschmar: M. P. als Philosoph (1967);
 A. Hermann: M. P. (28.-29. Tsd. 1995).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • PLANCK (M.) — L’œuvre que le physicien allemand Planck a accomplie au cours de sa longue vie est fondamentale. Einstein a salué en son auteur «un homme à qui il a été donné de doter le monde d’une grande idée créatrice» et dont la découverte «devint la base de …   Encyclopédie Universelle

  • Planck — ist der Familienname folgender Personen: Dieter Planck (* 1944), deutscher Archäologe Erwin Planck (1893–1945), deutscher Politiker und Widerstandskämpfer Gottlieb Planck (1824–1910), deutscher Jurist und Politiker Gottlieb Jakob Planck… …   Deutsch Wikipedia

  • Planck — Planck, Max Planck, constante de Planck, ley de la radiación de …   Enciclopedia Universal

  • Planck — (Max) (1858 1947) physicien allemand. Il révolutionna la physique moderne en élaborant (1900) sa théorie des quanta (V. quantum). P. Nobel 1918. || PHYS Loi de Planck: loi permettant de calculer la luminance du corps noir à une température et… …   Encyclopédie Universelle

  • Planck — Planck, 1) Gottlieb Jakob, gelehrter Theolog, geb. 15. Nov. 1751 zu Nürtingen in Württemberg, gest. 31. Aug. 1833 in Göttingen, ward 1780 Prediger in Stuttgart und 1781 Professor daselbst, 1784 Professor der Theologie in Göttingen, 1805… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • planck — planck; planck·ian; …   English syllables

  • Planck — Planck, 1) Gottlieb Jak., geb. 15. Novbr. 1751 zu Nürtingen in Württemberg; studirte seit[177] 1769 in Tübingen, wurde 1775 daselbst Repetent, 1780 Prediger bei der Hohen Karlsschule in Stuttgart, 1784 Professor der Theologie in Göttingen, 1828… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Planck — Planck, Gottlieb, Jurist, geb. 24. Juni 1824 in Göttingen, erst in hannov. Justizdienst, wegen seiner polit. Tätigkeit 1859 63 auf Wartegeld gesetzt, 1867 73 Reichstagsabgeordneter, seit 1874 Mitglied der Kommission zur Ausarbeitung eines Bürgerl …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Planck [2] — Planck, Gottlieb Jakob, prot. Theolog, geb. 15. Nov. 1751 in Nürtingen, gest. 31. Aug. 1833 als Prof. und Generalsuperintendent zu Göttingen; Vertreter des rationellen Supranaturalismus, gelehrter Historiker; Hauptwerke: »Geschichte des prot.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Planck [3] — Planck, Karl Christian, Philosoph, geb. 17. Jan. 1819 zu Stuttgart, gest. 7. Juni 1880 als Ephorus des Seminars zu Maulbronn, entwickelte ein eigentümliches philos. System; Hauptschrift: »Die Weltalter« (2 Tle., 1850 51). – Vgl. Umfried (1881), F …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Planck — Planck, Gottlieb Jak., ein ausgezeichneter protest. Theolog, geb. 1751 im württemb. Städtlein Nürtingen, wurde 1781 Professor der Theologie zu Tübingen, 1784 zu Göttingen und st. 1833, nachdem er 49 Jahre das. gelehrt hatte, 1805… …   Herders Conversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”